Berichte aus der wissenschaftlichen Praxis

Audio and Neuroplasticity of Musical Learning

Von Prof. Dr. rer nat Peter Schneider

In einer einzigartigen 12-jährigen Längsschnittstudie (AMseL: Audio and Neuroplasticity of Musical Learning) untersuchte ich in Zusammenarbeit mit Prof. Annemarie Seither-Preisler von der Universität Graz von 2009-2020 die Auswirkungen musikalischen Übens und des aktiven Hörens auf die Synchronisation und Balance von Hirnfunktionen vom Kindes- und Jugendalter bis zum jungen Erwachsenenalter. An der Studie nahmen 220 Kinder/Jugendliche teil, die zu 5 Messzeitpunkten vom Grundschulalter bis zum jungen Erwachsenenalter untersucht wurden. Etwa die Hälfte dieser Kinder war von Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten betroffen. Dieses Längsschnittprojekt war Teil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Begleitforschung zum kulturellen Bildungsprogramm “JeKi” (Jedem Kind ein Instrument). 

Ein wesentliches Ergebnis unserer Studie war, dass die Kombination von Knochen- und Luftleitung die auditive Sensibilität erheblich verbessert, welche für Aufmerksamkeit, (schrift)sprachliche Fähigkeiten und unsere Kommunikation mit der Umwelt insgesamt eine ganz entscheidende Rolle spielen (Gross, Bernhofs, Seither-Preisler, Schneider et al. in Vorlage). Der australische Wissenschaftler Andrew Bell wies darauf hin, dass der spezifische Effekt der Knochenleitung mit Helmholtz’ Ideen über Resonatoren erklärt werden kann, d.h. die Zilienbüschel der äußeren Haarzellen im Innenohr ähnlich wie Helmholtz’ Resonatoren aktiviert werden (Bell, 2012; Carlos Alos, Bridging Psychology and Audiology, 2020, S.77). Unsere eigene Langzeitforschung hat gezeigt, dass sich Synchronisationsprozesse und die damit verbundenen Resonanzeffekte vor allem auf der primären (!) Ebene der auditiven Informationsverarbeitung und der Balance zwischen rechts- und linkshemisphärischen Funktionen widerspiegeln (Wengenroth, Blatow et al. 2013, Seiher-Preisler, Parncutt & Schneider, 2014; Serrallach, Groß et al. 2016). Bei Kindern steht die intuitive, primäre Wahrnehmung noch im Fokus der Wahrnehmung, während sie bei Erwachsenen leider oft durch oberflächliche kognitive oder komplexe mentale Prozesse verdrängt wird.

Daher sollten aktives Musizieren, Zuhören oder etwa Obertonsingen, das nach Wolfgang Saus auf der Überlagerung von Stimm-Resonanzen beruht, gerade mit Kindern, aber auch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders effektiv sein und in unserer heutigen turbulenten Welt zu einer natürlichen Ausgewogenheit, Reifenentwicklung und Lebensbalance führen. Auf neurologischer Ebene ist eine Balance zwischen ganzheitlich- intuitiven rechtshemisphärischen Funktionen und detailorientierten, sequenziellen und analytischen Funktionen der linken Hemisphäre wesentlich, um das volle Potenzial perzeptiver, kognitiver und sogar transpersonaler menschlichen Fähigkeiten zu entfalten. Dies ermöglicht eine natürliche innere Balance, welche sich auch heilsam auf unsere Umgebung auswirken sollte. Unsere Forschungsergebnisse liefern Hinweise, dass aktives Musizieren zu einer schnelleren Entwicklung der Hörareale im Gehirn, zu einer effizienteren neuronalen Informationsverarbeitung sowie zu einer besseren Integration beider Hemisphären führt. Auf subjektiver Ebene bedeutet dies nichts weniger, als dass sich Türen für ein tieferes Verständnis der Welt in uns selbst und um uns herum öffnen, da Intuition und Wahrnehmungsfähigkeit sensibilisiert werden, wovon letztlich auch intellektuelle Fähigkeiten profitieren. All dies verhilft uns darüber hinaus zu einem authentischeren und freieren Selbstausdruck, sodass wir auch besser mit anderen in Resonanz gehen können um uns empathisch in sie einzufühlen. So gesehen bedeutet Balance und Reife auf neurologischer Ebene auch „Life Balance“, Wohlbefinden und inneres Wachstum.

Möchtest Du Friedenstifter sein?

Es ist der Herzenswunsch der Omni Aqua Stiftung, dass diese Methode viele Menschen erreichen und erfreuen und durch das Gesetz der Resonanz und Synchronizität in die ganze Welt verbreitet werden, so dass mehr Empathie, Frieden und Heilung so wie in Menschen auch auf der Welt durch das Samenkorn-Prinzip überall wahre Erdung finden.

A dream you dream alone is only a dream.
A dream you dream together, is reality
– Yoko Ono –